HV Oberviechtach von BLSV und Lotto Bayern prämiert – Das Erfolgsgeheimnis des HVO

  • 6. Februar 2019

Erst 2017 erhielt der Handballverein Oberviechtach den vom BHV verliehenen Otto-Hezner-Jugendpreis. Nun honoriert auch der Bayerische Landessport-Verband (BLSV) zusammen mit Lotto Bayern die herausragende Jugendarbeit. Beim Wettbewerb „Quantensprung 2020“ ging der HV mit dem Projekt „Handball rockt Schule“ zusammen mit dem Ortenburg Gymnasium Oberviechtach als einer der 5 Gewinner hervor. Prämiert wird die Zusammenarbeit sowie innovative Aktivitäten, wie die daraus entstandenen Grundschulturniere. Die Preisverleihung findet am 08.02.2019 im Spielcasino Bad Kötzting statt.

„Worin liegt nun das Erfolgsgeheimnis?“ fragen sich viele Vereinsverantwortliche, nicht nur in Sportvereinen. Dazu muss man etwas ausholen.

Über drei Jahrzehnte sind seit der Einführung des Handballsports in Oberviechtach ins Land gegangen. Drei Dekaden, in denen die Jugendarbeit stets im Fokus des HV stand. Dies ist mittlerweile weit über die Grenzen der Doktor-Eisenbarth-Stadt hinaus bekannt.

Den Jungen und Mädchen den Handballsport mit viel Spaß näherbringen ist das Kernthema. Dazu gehören aber nicht nur Training oder Punktspiele. Wichtige Bausteine des Erfolgs sind die gemeinsamen Aktivitäten außerhalb des Handballcourts. In 2018 waren dies wieder eine enorme Anzahl. Einer der Höhepunkte ist dabei alle 2 Jahre das große Zeltlager mit rund 100 Teilnehmern.

Genauso wie die inzwischen traditionelle Kinder- und Jugendweihnachtsfeier auf dem Johannisberg mit Winterwanderung. Oder der Jugendtag, ein Sport- und Spielefest mit anschließender Jahreshauptversammlung, an dem die jungen Handballer ihre Wünsche an die Vereinsführung vortragen und mitbestimmen können.

Beim Handballfest, bei dem viele kleine und fleißige Hände kräftig mit anpacken, sind die Akteure der Jugendmannschaften unverzichtbarer Bestandteil. Die dortige Zusammenarbeit zwischen Groß und Klein ist das Herzstück der Vereinsarbeit.

Den Bezug zur Natur erfahren die Kinder  und Jugendlichen des HV beim „Ramadama“ am Ostersamstag, wenn man zusammen mit dem „EST“ die Straßen und Plätze in und um Oberviechtach vom Müll befreit.

Sportlich sammeln die Heranwachsenden wertvolle Erinnerungen beim Beachhandballturnier mit den langjährigen Freunden aus Oberflockenbach sowie beim Jugendausflug bzw. Gegenbesuch. Oder auch bei Fahrten zu Bundesligaspielen oder Turnierteilnahmen in der Partnerstadt Raschau.

Die Patenschaften zwischen den Senioren- und den Jugendteams wird durch Mithilfe bei Spieltagen oder bei gemeinsamen Trainingstagen gefestigt. Dort zeigen die Seniorenspieler den „Kiddies“ nicht nur Tipps und Tricks aus der Handballschule, sondern stehen mit ihnen auch gemeinsam beim Handballspiel auf dem Feld.

Die erfolgreiche Jugendarbeit in Reihen des HV spiegelt sich auch darin wieder, dass über die Jahrzehnte hinweg immer wieder HV-Aktive den Sprung in verschiedene Auswahlmannschaften schafften. Seit 2018 hat Oberviechtach mit Paula Landgraf auch wieder ein hoffnungsvolles Talent im Kader der Bayernauswahl.

Das Jahr 2018 bot aber noch einiges mehr: So wirkte die D-Jugend männlich des HV bei der Handball-Mini-WM mit und durfte hier die Farben des Landes Saudi-Arabien vertreten. Das Turnier fand nach den Ritualen der kürzlich stattgefundenen Handball-WM mit Einlauf, Hymne, und Trikots der jeweiligen Nationalteams in Coburg statt. Ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis.

Seit Dezember läuft mit der Aktion Stickerstars ein weiterer Meilenstein der Vereinsgeschichte. Sämtliche Spieler, Trainer und Vereinsfunktionäre sind nach dem Vorbild der bekannten Panini-Stickeralben exklusiv bei EDEKA Luger zu sammeln und tauschen.

Im Mai 2018 war der TV-Sender SAT 1 Bayern beim HV und der Handball-Stützpunktschule am OGO zu Gast, um die vorbildliche Kooperation in einem TV-Beitrag zu portraitieren. Im Rahmen der Kooperation zwischen Schule und Verein finden seit dem Schuljahr 2015/2016 jährlich zwei Grundschulturniere für die 3. und 4. Klassen mit 9 teilnehmenden Grundschulen statt.

Beim bayernweiten Trikottag des BLSV kamen viele Spielerinnen und Spieler mit ihrem Vereinstrikot in die Schule und machten durch tolle Schnappschüsse auf sich und ihren Verein aufmerksam. Als Dank für die großartige Außendarstellung gab es von Intersport einen Trikotsatz.

Die Initiativen, die zur Förderung der Gemeinschaft beitragen, sind hier nicht vollumfänglich darstellbar und umfassen noch weitere Aktionen wie die vereinsinterne Fahrradorientierungsfahrt, diverse Trainingslager und Teambuilding-Maßnahmen.

Es kommt also nicht von ungefähr, dass das Oberviechtacher Jugendkonzept als Leuchtturmprojekt vorbild- und beispielgebend für andere Vereine angesehen wird. Der Bayerische Handballverband bot es aus diesem Grund jahrelang auf seinen Seiten sogar zum Download an. Ein „Kompliment“, dass sich die Verantwortlichen mit harter Arbeit und Einsatz verdienen mussten. Und selbstverständlich noch immer verdienen müssen. Denn Stillstand bedeutet Rückschritt.

Der unermüdliche Einsatz vieler ehrenamtlicher Idealisten sowie die Vielfalt und Abwechslung im regen Vereinsleben sind die Basis für die Jugendarbeit des HV, der sich inzwischen zu einem der größten Vereine im Stadtgebiet entwickelten hat. Wenn man also nach dem Erfolgsgeheimnis der Handballer fragt, muss man sich eigentlich nur die ellenlange Aktivitäten-Liste betrachten. Jedoch fehlt noch ein wichtiger Begriff, den man in dem Zusammenhang immer wieder hört: „Handballfamilie“. Denn hier ist sie nicht nur ein Wort, sondern wird aktiv gelebt.

Mit der Einführung von Schulturnieren an neun Grundschulen hat der HVO zusammen mit dem OGO als „Stützpunktschule Handball“ dafür gesorgt, dass in der Region jetzt viele Kinder engagierte Handballspieler sind.  Der Verein erstellt die Übungspläne und die Abiturienten sind für Organisation und Turnierablauf verantwortlich. Außerdem arbeiten sie als Co-Trainer bei den Vorbereitungstrainings der HV-Übungsleiter in den Grundschulen mit. Diese Zusammenarbeit spielt allen Beteiligten in die Karten: der Verein profitiert vom Engagement der jungen Trainer und später durch Mitgliederzuwachs. Das Gymnasium bietet seinen Abiturienten, die bei der Umsetzung des Turniers helfen, ein interessantes, benotetes Praxisschulfach. Zuletzt haben auch die Grundschulen einen großen Mehrwert, weil auf den Stundenplänen ein tolles zusätzliches Sportangebot steht.