Verletzungsrisiko um 50 Prozent senken – Handballverein auf dem neuesten Stand

  • 18. April 2020

Oberviechtach (hv0). Henry Seifert und Günter Uschold bringen den Trainern des Handballvereins Oberviechtach sowie Interessierten die neuesten Erkenntnisse sowie altbewährte Grundlagen der Sportwissenschaften in einer internen Trainerfortbildung näher.

Dass das Aufwärmen vor jeder sportlichen Belastung sinnvoll scheint, ist wohl jedem klar. Doch was wirklich zu einer gelungenen Vor- und Nachbereitung dient und was nicht, ist vor allem für junge bzw. wenig erfahrene Trainer oft schwer voneinander zu differenzieren. Aus diesem Grund haben sich der Physiotherapeut Henry Seifert von Physiofit und der ehemalige Auswahltrainer und Bezirkslehrwart Günter Uschold zusammengefunden und ein 60-seitiges Skript für den HV Oberviechtach erstellt. Im Zentrum des Workshops stand die handballspezifische Verletzungsprophylaxe durch richtiges Aufwärmen.

Sportartbedingt sind hauptsächlich Knie, Knöchel sowie die Wurfarmschulter betroffen. Wenn man nun durch geeignete Programme das Verletzungsrisiko beim Handball um 50% reduzieren kann, ist das ein Riesenschritt für die Spieler und Teams. Die Kombination aus Koordinationsschulung, sensomotorischem Training und Kräftigungsübungen sind der Schlüssel dazu. Auf das althergebrachte „Stretching“ – nicht zu verwechseln mit dem „aktiv-dynamischen Dehnen“ – kann meist sogar verzichtet werden. Die Umsetzung der neuen Aufwärmtechniken sollte im HV Oberviechtach ab sofort erfolgen und spätestens mit der neuen Saison bei allen Mannschaften abgeschlossen sein.

Zur besseren Veranschaulichung nehmen innerhalb des Skripts viele Beispielfotos mit den Modellen Emilia Schopper und Jannik Uschold großen Raum ein. Dem Ganzen gingen einige Monate mit zeitaufwendigen Recherchen, u.a. in aktuellen Doktorarbeiten, sowie ein stetiger Austausch untereinander, aber auch mit dem BHV voraus. Nach der Fertigstellung wurde das Skript vor Ort in Theorie und Praxis den Trainern des Handballverein Oberviechtach, Trainern der HG Amberg und einer interessierten Sportlehrerein des Ortenburg-Gymnasium-Oberviechtach vorgestellt. Durch eine theoretische Einführung verschaffte der erfahrene Trainer Günter Uschold den Teilnehmern ein grundlegendes Wissen. Als die Theorie dann in die Praxis umgesetzt wurde, schlug Henry Seifert durch sein Wissen und seine mitreißende Art die Interessierten schnell in seinen Bann. Am Ende kündigte Günter Uschold in seiner Funktion als Jugendleiter Sport noch an, dass dies nicht das letzte Projekt dieser Art gewesen sei, sondern noch einige interessante und vor allem spezifischere Themen zur Trainerfortbildung folgen werden.

Foto:  60 Seiten umfasst das Skript, in dem Henry Seifert und Günter Uschold die Grundlagen und neuesten Erkenntnisse in Theorie und Praxis zum Thema „Aufwärmen im Handball“ festgehalten haben